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Welpen barfen #1.

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Aus aktuellem Anlass starten wir heute eine kleine Reihe zum Thema "Welpen barfen" mit insgesamt drei Teilen. Wir möchten weniger darauf eingehen, ob es besser ist, seinen Welpen zu barfen oder nicht, sondern viel mehr über unsere persönlichen Erfahrungen berichten und darlegen, was bei diesem Thema zu beachten ist, sofern man sich dafür entscheidet seinen Welpen roh zu ernähren.

Die Mama von Milo erwartet dieses Frühjahr ihren B-Wurf -klick- und wir freuen uns schon immens auf das Welpenknuddeln bei unserer Züchterin Mona;)
Mona erzählte mir, dass einige Welpenkäufer von ihr auch gerne barfen möchten - das freut natürlich das Züchter- und Barferherz und hat mich auf die Idee gebacht, etwas kleines zu diesem Thema zu verfassen ;)
Klein ist gut, denn immerhin wird es drei Teile zu diesem Thema geben.
Heute befassen wir uns mit dem Anfang aller Anfänge, dem Fleisch und die Berechnung des Fleischanteils:

Welpen barfen #1
Wie beginnen?
Futtermenge
Fleisch&RFK
Kleiner Einschub:
Puringehalt beim Dalmatiner

Und in der nächsten Woche kommen diese Themen auf Euch zu:
Welpen barfen #2
Obst&Gemüse
Öle
Getreide
Milchprodukte

Welpen barfen #3

Zusätze
Futterquellen
B.A.R.F Regeln
Buchtipp

Also dann, fangen wir an. Von Beginn an.

                    Wie beginnen?                     

In der Regel wird der Welpe vom Züchter mit der 8./9. Lebenswoche in die neue Familie abgegeben. Im besten Fall hat der Kleine dann schon ein wenig Erfahrung mit frischem Fleisch gemacht und auch schon an dem ein oder anderem Knochen genagt. 
Falls nicht, nicht schlimm!
Der Anfang ist meist gar nicht so schwer, wie es sich die 2-beiner oft ausmalen. Natürlich raten wir jedem, sich vorab intensiv mit der Thematik auseinander zu setzen. Barfen ist zwar kein Hexenwerk, aber eben eine Sache, mit der man sich beschäftigen sollte BEVOR der Welpe einzieht - denn glaubt mir, WÄHREND der Welpe bei Euch ist, bleibt nur wenig bis gar keine Zeit in ein Buch zu schauen ;)
Außerdem ist es hilfreich, schon das entsprechende Fleisch&Co. zu Hause zu haben, sobald der Kleine bei Euch ist. Was das alles ist und woher ihr es beziehen könnt, erfahrt ihr noch ;)


4.Woche: Milo liebt Rindertatar.


                    Futtermenge                     

Ist der Welpe nun bei Euch eingezogen, ist es zu aller erst einmal wichtig zu wissen, wie viel denn der kleine Wonneproppen wiegt. Daran lässt sich nämlich die Futtermenge ermitteln, also wie viel er insgesamt am Tag von allem zu fressen bekommt.
Dalmatinerwelpen werden zu diesem Zeitpunkt ungefähr zwischen 6-8 Kilo wiegen, Milo wog ca. 7 Kilo als er endlich bei uns war. 
Die Gesamtfuttermenge beträgt bis zum 6. Monat (je nach Hund ist das aber unterschiedlich) meist 5%-7% des Körpergewichts.
In Milos Fall und in Zahlen ausgedrückt:  5% von 7kg = 350g (oder mehr).
Verstanden?


Jetzt wissen wir also, Milo hat täglich 350g gefressen.

Jetzt bleibt nur noch die Frage zu klären, wie viel der Welpe von was bekommt.
Und hier scheiden sich die Geister. Wir haben in etwa eine 70/30-Regel bei Milo gehabt und sind damit gut gefahren.

D.h. Milo bekam:
 70% der Gesamtfuttermenge Fleisch und RFK (rohe fleischige Knochen) 
und 30% der Gesamtfuttermenge Obst/Gemüse.

In Zahlen:
70% von 350g= 245g Fleisch&RFK
30% von 350g= 105g Obst/Gemüse

Hierbei muss man beachten, dass die Menge des Fleisch/RFK (245g) noch unterteilt wird in den reinen Fleischteil und RFK.

Auch hier sind wir mit einer 70/30 Regel gut fahren, also 70% RFK 30% Fleisch.

In Zahlen:

70% von 245g= 171,5g RFK
30% von 245g= 73,5g Fleisch

Bis hier hin verstanden? Gut, denn viel mehr Rechnerei ist es erstmal gar nicht ;)
Kommen wir zum weniger mathematiklastigeren Teil dieses Beitrags.

4.Woche: Milo AM Tatar-Napf.


                    Fleisch&RFK                     

Ein Welpe sollte langsam an das frische Fleisch heran geführt werden und am Anfang werden Fleischsorten gefüttert, die als "verträglich" für Welpis Bäuchlein gelten.
Wir haben am Anfang Rind, Huhn, Pute und selten auch mal Blättermagen gefüttert (gewolft). Als RFK gab es weiche Hühnerhälse, Hühnchenflügel und Hühnerrücken (z.T. noch eher gewolft)


Ab Woche 12-15 gab es dann Pferd, Lamm, Kaninchen, Wild und den ein oder anderen Fisch. Auch Leber gab es in seltenen Fällen zum Testen.

Als RFK gab es jetzt auch Putenhälse, Lamm- und Kalbsbrustknochen (klingt hart, sind aber wirklich ziemlich weiche Knochen)


Merke: Je größer die Rasse, desto langsamer sollte der Welpe wachsen. 

D.h.: Anfangs nicht zu viel rohes Fleisch, sondern mehr rohe fleischige Knochen (RFK)

Ein wöchentliches Wiegen ist am Anfang wichtig, denn die kleinen Racker entwickeln sich so wahnsinnig schnell und die Futtermange muss an das entsprechende Gewicht angepasst werden.


                    Kleiner Einschub: Puringehalt beim Dalmatiner                     


Jeder, der sich für einen Dalmatinerwelpen interessiert, ist bestimmt auch auf das Thema "Uratsteine" und "Purine" gestoßen, hoffentlich. Wenn nicht, dann erfahrt ihr jetzt etwas darüber.

Der Dalmatiner gehört eigentlich zu den eher „gesünderen Hunderassen“, jedoch hat auch dieses wunderschöne Wesen seine Eigenheiten, über die man Bescheid wissen sollte. Der Dalmatiner hat als einzige Hunderasse etwas mit uns Menschen gemeinsam und zwar zu viel Harnsäure im Urin. Gerüchten zufolge ist das auch der Grund, warum der Dalmatiner nicht wirklich nach „Hund“ riecht - wer´s nicht glaubt, kann ja mal zum Schnüffeln kommen ;)
Bei uns Menschen kann eine zu hohe Harnsäure auf Dauer zu Gicht führen und beim Dalmatiner kann es zu Steinen in der Blase, der Niere und des restlichen Urogenitalsystems sowie letztlich zum Nierenversagen kommen.

Durch genetische Veränderungen ist die Purinverarbeitung beim Dalmatiner gestört, so dass vermehrt Harnsäure mit dem Urin ausgeschieden wird.
Purine sind besondere Eiweißbestandteile der Nukleinsäuren, kommen also in der DNA und RNA (der Erbsubstanz von Zellen) vor. Tierische Lebensmittel enthalten diese Eiweißbestandteile vor allem in der Haut und in Innereien. Hier ist der Puringehalt sehr hoch!

Im Umkehrschluss bedeutet das also: Füttert man einem Dalmatiner vermehrt purinhaltige bzw. proteinhaltige (=eiweißhaltige) tierische Lebensmittel wie Leber und Haut, so scheidet er zwangsweise auch mehr Harnsäure im Urin aus, was wiederum die Wahrscheinlichkeit der Steine erhöht.

Alles klar soweit? 
Ich hoffe es, denn genauer wollte ich darauf nicht eingehen, denn es würde sonst nur noch komplizierter werden ;)
Wer sich dennoch eingehender mit der Thematik befassen möchte, kann hier reinschnuppern -klick- und -klick-

Was bedeutet das nun?
Auch hier scheiden sich wieder die Geister. Wir wollten und möchten auch heute keine "purinarme" Ernährung bei Milo durchziehen, wie es bei Dalmatinern gehandhabt wird, die eben schon solche Steine haben oder hatten. Jedoch sollte man den Puringehalt im Kopf haben und einen Blick dafür entwickeln. 
Eine Lebensmittelliste mit entsprechenden Purinangaben findet ihr -hier-

 Zur Info: Nach ca.9 Monaten sind wir bei Milo mit dem Fleischanteil etwas weiter runtergegangen und haben uns jetzt bei einer 60/40-Regel eingependelt (nebenbei erwähnt).

Merke: Dalmatinerrüden entwickeln statistisch gesehen häufiger Steine als die Mädels.
Daher sollte man hier besonders Acht geben und dem Racker genügend Wasser im Fressen zuführen sowie ab und an mal den PH-Wert im Urin messen und Harnsedimente beim Tierarzt machen lassen. 


4.Woche: Milo IM Tatar-Napf.

So, ihr lieben Schnuffelnasen. Das war auch schon der erste Teil dazu. Ich hoffe, ich konnte ein bisschen Licht ins Dunkle bringen. Und wie ihr seht, ist es kein Hexenwerk seinen Welpen von Anfang an zu barfen. 
Falls ihr dennoch Fragen habt, könnt ihr gerne einen Kommentar hinterlassen oder uns eine Email schreiben (info.aragon.cassenya@gmail.com)


Nächste Woche geht es mit dem Obst&Gemüse-Part weiter, aber auch die Öle, Getreide und Milchprodukte bei Welpen werden nicht vernachlässigt. 



Seit wann werdet ihr gebarft?



Liebste Grüße



5 Kommentare:

  1. Ich gestehe jetzte infach Mal, ich hab's mir einfach gemacht: Momo bekommt exact das selbe Essen wie Genki (Natürlich nicht die selbe Menge) und dazu einen Barf- Welpen Zusatz, den ich fertig gekauft habe.
    Ich hab mich nämlich versucht in das Thema Barfen bei Welpen einzulesen, hab von meiner Tierheilpraktikerin dazu einen fetten Ordner mit Seitenweise Tabellen bekommen, laut denen ein Welpe jede Woche (!) einen anderen Nährstoffbedarf hatte (also alles jede Woche komplett neu berechnen!) , bin schier durchgedreht und habe aufgegeben...

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    1. Ui, das klingt aber wirklich mega kompliziert bei Euch. Nee, so schwer haben wir es uns auch nicht gemacht! ;) Wir haben es uns auch eher einfacher gemacht, denn schließlich hatten wir nur ein Mini-Buch, an welches wir uns gehalten haben (wird noch vorgestellt). Das einzige was wir eben gemacht haben, ist, dass wir Milo fast wöchentlich gewogen haben um die Futtermenge anzupassen. Aber sonst?!
      Und wenn man sich wie ihr mit dem Barfen allgemein auskennt, dann ist es auch nicht schwer einen Welpen groß zu ziehen - da habt ihr Recht! :)

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  2. Mein Gott Milo was für ein süßes kleines Welpenschnäuzchen du hattest *schmelz*
    Toller Beitrag und die Bilder sind zum schreien. Milo's Popo im Napf - herrlich!

    ****
    Das kam jetzt natürlich von Frauchen - klar oder? ;)
    Ich finde das Bild natürlich ganz nett *räusper* Aber wir sind ja immer noch Männer *Pflotenklatscher*
    ****

    Freche und liebe Grüße
    Joko & Sophia

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    1. Hihi, mein Frauli flippt auch immer völlig aus, wenn sie Welpenbilder sieht *unverständlich den Kopf schüttel*
      Da sind die wohl alle gleich! ;)
      Der Faupax mit dem Futternapf würde mir heute natürlich nicht mehr passieren *räusper*

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  3. Guten Tag, Milo & family! Thank you for coming by our blog.
    There are many interesting posts and beautiful pictures. We'll come back again. :) :)

    Momo, Pinot and mom aus Kanada

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