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Welpen barfen #2.

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Letzte Woche haben wir uns mit dem Errechnen des Fleischanteils für einen Welpen befasst und welches Fleisch am Anfang ideal für einen Welpen geeignet ist. 



Zur Wiederholung: Die Gesamtfuttermenge eines Welpen beträgt ca. 5-7% seines Körpergewichts. Davon sind ca 70% Fleisch&RFK und 30% Obst&Gemüse (wir sind bei Milo als Welpe mit dieser 70/30 Regel sehr gut gefahren)

Die 70% Fleisch&RFK werden nochmals unterteilt in 70% RFK und 30% reines Fleisch.
Ein kleines Rechenbeispiel hatten wir dazu auch. Erinnert ihr Euch ?!



Wer den letzten Beitrag verpasst hat oder wer noch einmal genauer nachlesen möchte, kann -hier- noch einmal reinschauen ;)


Wir möchten auch noch einmal darauf hinweisen, dass es in diesem Beitrag nicht um die Diskussion geht, ob es besser ist, seinen Welpen zu barfen oder nicht. Sondern wir möchten lediglich unsere Erfahrungen teilen und Tipps für diejenigen geben, die sich dazu entscheiden, ihren Welpen roh zu ernähren.



Für heute steht also der zweite Beitrag unserer "Welpen barfen"-Reihe an, mit folgenden Themen:


Welpen barfen #2
Obst&Gemüse
Öle
Getreide
Milchprodukte

Nächste Woche erwarten Euch dann folgende letzte Themen dazu:


Welpen barfen #3
Zusätze
Futterquellen
B.A.R.F Regeln
Buchtipp



Okay, dann legen wir los. 

                    Obst&Gemüse                    

Da der gesamte Fleischanteil der Gesamtfuttermenge 70% beträgt, liegt auf der Hand, dass die restlichen 30% den Obst- und Gemüseanteil ausmachen müssen.
Übertragen wir das auf unser Rechenbeispiel von letzter Woche, bedeutet das in Zahlen ausgedrückt:
30% von 350g Gesamtfuttermenge (= 5% von 7Kilo Gewicht des Welpen)
= 105g

Jetzt wissen wir, dass der Welpe außer dem Fleischanteil auch noch 105g Obst&Gemüse täglich zu fressen bekommt.
Wie diese 105g nun noch in einen reinen Obst- und Gemüseanteil unterteilt werden, dazu kommen wir jetzt.
Hier sind wir mit einer 80/20-Regel sehr gut gefahren, was bedeutet, dass 
80% den Gemüseanteil und 20% den Obstanteil ausmachen.

Das beutetet in Zahlen ausgedrückt nun folgendes:
80% von 105g = 84g Gemüse
20% von 105g = 21g Obst

Eine Kiste voll Vitamine - Freudensprung´s Hofkiste.

Beim Gemüseanteil sollte darauf geachtet werden, dass entsprechend viel Salat mit in den Portionen enthalten ist.

Da der Obstanteil auf den Tag gesehen relativ gering ist (in Esslöffel ausgedrückt, wäre das ca. 1EL^^) könnt ihr den Obstanteil auch z.B. 1-2x wöchentlich auf einmal als sogenannte "Obstmahlzeit" füttern. Wir haben es so gemacht, dass Milo 2x wöchentlich seine Obstmahlzeit mit Joghurt oder Quark zu fressen bekam. Das war wesentlich einfacher, als täglich 21g Obst abzuwiegen ;)
Aber natürlich kann das jeder so machen, wie er möchte. Wichtig ist einfach nur, dass hund innerhalb eines Monats die entsprechenden Anteile in etwa zu fressen bekommt :)

Generell gilt aber, den Welpen langsam an neue Obst- & Gemüsesorten heranzuführen. 
Es macht überhaupt nichts, wenn der Kleine am Anfang erstmal nur 2 Gemüse- und 2 Obstsorten kennt. Es kann dann immer eine neue Sorte dazu genommen werden und so hat man den direkten Überblick, ob die neue Sorte auch vertragen wird oder in Zukunft besser weggelassen werden sollte (Prinzip "Ausschlussdiät").

Zu Beginn eignen sich verträgliche Gemüsesorten wie Möhren, Fenchel, Zucchini, SellerieAn Obst können anfangs Äpfel, Birnen und Bananen gegeben werden - natürlich alles püriert. Das hat weniger damit zu tun, dass hund nicht kauen kann, sondern dass es püriert besser vom Hund aufgenommen und verwertet werden kann. Auch wenn Herr/Frau Welpe ausgewachsen ist, muss das Gemüse&Obst weiterhin püriert werden. Aus diesem Grund muss ebenfalls ein kleiner Löffel Öl mit ins Futter gegeben werden. 

                           Öle                          


Damit in der artgerechten Rohernährung alle fettlöslichen Vitamine vom Hund bestmöglich aufgenommen und verwertet werden können, ist ein zusätzlicher Schuss Öl im Napf wichtig.
Je nach Fettgehalt des Fleisches (welcher ca. bei 20% liegen sollte) könnte man den zusätzlichen Löffel Öl auch weglassen, jedoch haben wir das noch nie gemacht, weil  es a.) nicht schadet und b.) Milo es schon immer vertragen konnte ;)

Zudem besitzen Öle verschiedene Wirkungsweisen und Heilkräfte und können entsprechend bei Krankheiten etc. eingesetzt werden. 

Leinöl


Des weiteren sollten Öle verwendet werden, die einen hohen Gehalt an Omega3-Fettsäuren aufweisen. Mit der Fleischfütterung erhält der Hund automatisch schon sehr viele Omega6-Fettsäuren und deshalb sollte entsprechend beim Öl darauf geachtet werden, dass es einen hohen Gehalt an Omega3-Fettsäuren aufweist, damit diese sich in Etwa die Waage halten.

Ein weiterer Grund, warum auch der Hund - genauso wie der Mensch auch - Öle zu sich nehmen sollte, ist der, dass in Ölen verschiedene Fettsäuren (z.B. Linolsäure) enthalten sind, die für den Körper essentiell sind. Das beutetet, sie können vom Körper nicht selbst hergestellt werden und müssen von außen zugeführt werden, weil sie lebenswichtig sind. 

Es bieten sich verschiedene Öle zur Fütterung an einen Welpen an. Besonders hoch an Omega3-Fettsäuren sind generell Fischöle wie Lebertran. Aber auch manche pflanzlichen Öle besitzen eben diese Fettsäuren, so z.B. Rapsöl, Leinöl, Walnussöl etc.

                       Getreide                       


Generell können auch viele Getreidesorten an den kleinen Welpen verfüttert werden. Das ist aber kein Muss und letztlich muss das jeder für sich entscheiden, wie er das generell mit dem Getreide handhaben möchte.
Natürlich kann Getreide nicht "roh" verfüttert werden, d.h. Reis&Co. muss gekocht werden. Auch viele Flocken, wie Reis-, Hafer- oder Hirseflocken sind für den Anfang geeignet, müssen aber entsprechend vorher eingeweicht werden.

Getreide
Wir haben gerade in der Anfangsphase sehr viel mit Flocken gearbeitet, da Milo sich sehr oft hat sein Fressen wieder durch den Kopf gehen lassen und gerade morgens absolut keine Fleischmahlzeiten vertragen hat. Da haben uns eingeweichte Flocken mit Gemüse-/Obstpamp und Quark sehr gut geholfen, bis wir Milo langsam ans Fleisch gewöhnen konnten. Ab Woche 12-15 haben wir auch gerne gekochte Kartoffeln und gekochte Nudeln mit in den Napf.

Milo verträgt bis heute alle Getreidesorten sehr gut. Und noch heute, gerade in der Winterzeit, geben wir sehr gerne Getreide und Kohlenhydrate "on top" mit ins Futter. Es sind die perfekten Energielieferanten und ohne Kohlenhydrate baut Milo in dieser Zeit sehr schnell Masse ab - er ist eben ein reines Energiebündel :) 

                    Milchprodukte                   


Ob Milchprodukte in der Hundeernährung etwas zu suchen haben, darüber scheiden sich ebenfalls die Geister, genau wie darüber, ob Getreideprodukte gefüttert werden sollen oder nicht.
Zu sagen bleibt aber, dass die Laktoseverträglichkeit von Welpen mit zunehmendem Alter abnimmt, so dass Hunde eine sogenannte "Laktoseintoleranz" bilden können und Milchprodukte mit einem hohen Laktosegehalt daher nicht vertragen. Dies KANN, MUSS aber nicht passieren. 
Milch und Milchprodukte sind allerdings nicht lebensnotwendig für Euren 4-beinigen Begleiter, verträgt er diese Produkte aber, so steht einer Fütterung nichts im Wege.

Für uns waren die Milchprodukte und unsere "Milchmahlzeiten" für Milo DIE Lösung. Da Milo morgens sehr lange absolut kein Fleisch vertragen hat, haben wir ebenfalls noch lange mit Milchprodukten gearbeitet. Langsam erst haben wir einen Löffel Fleisch mit in den Napf und mit der Zeit immer mehr, bis irgendwann der Napf voller Fleisch war und die Milchprodukte fast völlig weggelassen werden konnten.

Milchprodukte
Milo verträgt noch heute alle möglichen Milchprodukte sehr gut und liebt sie abgöttisch. Oft geben wir ihm "on top" (also ohne das vom Fleischanteil abziehen zu müssen) einen Quark oder Hüttenkäse dazu. Gut geeignet sind zudem auch Ziegenmilch und -joghurt, Buttermilch, Kefir, Schmand.

Generell bleibt zu sagen, dass Getreide- sowie Milchprodukte kein MUSS sind, aber gerne gefüttert werden können, sofern sie der Hund verträgt. 

Das muss aber jeder für sich und seinen Hund entscheiden. Sollte der Hund/Welpe allerdings zu Übergewicht etc. neigen, rate ich dazu, die Kohlenhydrate wegzulassen und die Milchprodukte nicht "on top" zu füttern, sondern sie entsprechend vom FLEISCHANTEIL abzuziehen. 
Auch bei manchen Krankheitsbildern wie Krebs oder Arthrose wird geraten, entsprechende Produkte wegzulassen - dazu sollte sich aber über diesen Artikel hinaus informiert werden.


So ihr lieben Schnuffelnasen, das war es zum zweiten Teil dieser kleinen Barf-Reihe.
Falls ihr noch Fragen habt, könnt ihr diese gerne in die Kommentare schreiben oder auch per Email an info.aragon.cassenya@gmail.com


Nächste Woche geht es dann darum, woher ihr Eure Barf-Artikel beziehen könnt und gehen der Frage nach, ob und welche Futterzusätze bei der Fütterung eines Welpen nötig sind.

Viele gepunktete Grüße
Eure 



>> Bildquellen: -klick-, -klick- , -klick-

2 Kommentare:

  1. Auch für nicht barfer hast du das Thema geschmacklich perfekt aufbereitet.
    Bin auf Teil 3 gespannt ;-).
    Viele Grüße
    Johanna

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  2. Ein toller zweiter Teil :) dem ist nichts mehr hinzuzufügen ;) Freu mich auf Teil 3!

    Liebe Grüße, Caro

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