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[prey raw] - die andere Art der Rohfütterung.

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„Einmal Fleisch mit Fleisch, bitte!“ 
So oder so ähnlich dachte sich das Ann-Christin, als sie sich zusammen mit ihrem Freund Frithjof im Dezember 2014 entschied, ihren jetzt 21 Monate alten Ringo nach dem "Prey Raw Model" zu füttern. Ann-Christin ist mit ihren beiden Männern des Hauses ganz neu in der Hundeblogger-Welt und schreibt auf dem Blog mit klangvollen Namen Ringotion über Hund, Ernährung und alles, was so dazu gehört. Ann-Christin überlegt - genau wie ich bei Milo - ihren Ringo zur Zucht zuzulassen, was mitunter auch der Grund war, warum sie mich vor einem halben Jahr anschrieb. Seitdem haben wir immer mal wieder Kontakt und tauschen uns aus. Als sie mir vor ein paar Monaten erzählte, dass sie Ringo auf Prey umstellen, musste ich mehr erfahren und fragte sie, ob sie nicht auch meine Leser an ihren Erfahrungen teilhaben lassen möchte.


Was "Prey" genau ist und welche Erfahrungen Ann-Christin&Frithjof damit gemacht haben, erzählen sie uns heute in einem kleinen Interview.

Liebe Ringo-Zweibeiner,

Was genau ist denn das Prey Raw Modell?
Füttert man nach dem Prey Raw Modell, füttert man ca. 2-3% des Körpergewichts bei ausgewachsenen Hunden und im Optimalfall ganze Beutetiere (engl.: Prey). Da dies meistens aber relativ schwer umsetzbar ist, baut man sie einfach nach. Das bedeutet, dass die Nahrung des Hundes aus 80% Fleisch, 10% reinen Knochen und 10% Organen besteht. Man sollte hierbei 5% Leber und den Rest andere Organe füttern. Wir füttern z.B. Niere und Milz. Zusätzlich gibt man zum Futter noch Lachsöl dazu, um für den Omega 3 Gehalt zu sorgen.





"Was darf es denn sein?"
"Einmal Prey. Raw, bitte!"













Warum habt ihr euch für dieses Modell entschieden?
Schon bevor wir uns Ringo angeschafft haben, haben wir uns mit der Rohfütterung auseinander gesetzt, allerdings haben wir uns noch nicht zugetraut beim ersten Hund roh zu füttern, da wir Angst hatten etwas falsch zu machen - obwohl es gar nicht so schwer ist! Also haben wir auf ein hochwertiges Trockenfutter zurückgegriffen, was auch zunächst sehr gut klappte.
Der Hauptgrund für die Futterumstellung waren Giardieninfektionen. Ringo hat sich als Welpe irgendwo infiziert und sie sind immer wieder gekommen. Bei der dritten Infektion habe ich dann angefangen intensiver zu recherchieren habe gelesen, dass man Hund komplett ohne Kohlenhydrate ernähren sollte, um die Giardien zu schwächen. Also haben wir nicht auf den Rat unseres Tierarztes vertraut und ihn nicht wie geraten mit Reis und Hühnchen oder Kartoffelpüree, sondern ihn während der Infektion mit Rinderkopffleisch gefüttert. Und siehe da – die Giardien waren erst einmal weg und blieben für eine Zeit weg. Das ging auch alles gut soweit, bis Ringo auf einmal immer wieder Durchfall bekam und wir wieder an Giardien dachten. Alle Tests waren aber soweit negativ, weswegen nur eine Futterunverträglichkeit in Frage kam.
Also haben wir nicht lange überlegt und auf Prey umgestellt, da wir ja schon vor seiner Anschaffung mit dem Rohfüttern geliebäugelt hatten und nicht riskieren wollten, dass wieder ein Trockenfutter nicht vertragen wird. Auf Prey bin ich durch eine Bekannte gekommen, die ihre Hunde auch auf diese Art und Weise ernährt und mir erschien es logisch, den Hund als Karnivoren rein tierisch, also ohne Obst und Gemüse zu ernähren. Daher habe ich mich informiert, in das Thema eingelesen und schon bald kam nur noch ausschließlich Fleisch in den Napf.


Herzhund Ringo.
Bei Ann-Christin&Frithjof dreht sich fast alles nur um ihn.

Erzählt uns Eure Erfahrungen mit Prey Raw.
Alles in allem sind wir sehr begeistert was die Futterumstellung mit sich gebracht hat. Natürlich musste man sich am Anfang etwas überwinden, das Fleisch zu portionieren und auch mal etwas übel riechende Dinge anzufassen. Aber daran hat man sich schnell gewöhnt und man tut es sehr gerne für den lieben Vierbeiner.
Ringo hatte bisher keine Giardieninfektion mehr, was für uns das wichtigste ist. 
Und auch so sind viele positive Nebeneffekte zu sehen. Sein Fell ist total weich und glänzender geworden, er hat endlich etwas zugenommen und sein Output ist auch deutlich geringer.


Was ist bei dieser Fütterungsart zu beachten?
Man sollte auf jeden Fall verschiedene Beutetiere füttern. Bei uns kommt Rind, Geflügel, Lamm, Wild, Pferd & Fisch in den Napf. Und wenn es geht, sollte man immer möglichst in Stücken füttern, damit der Magen „arbeiten“ kann. Auch werden keine Supplemente gefüttert, da das Beutetier alles enthält, was der Hund braucht. Wir füttern Supplemente nur nach Bedarf, um eine gewisse Funktion zu unterstützen wie z.B. im Fellwechsel.
Alles in allem ist diese Fütterungsart aber sehr einfach und man kommt sehr schnell damit zurecht, wenn man sich einmal eingelesen hat.



Was sind Eure Tipps?
Man sollte den Hund langsam an das neue Futter gewöhnen. Wir haben mit Rind angefangen und sobald er das gut vertragen hat, haben wir ein weiteres Fleisch gefüttert.
Mit Knochen haben wir erst nach ca. 6 Wochen angefangen, damit sich die Magensäure einstellen kann und somit die Knochen gut zersetzen kann. In den ersten sechs Wochen kann man anstatt Knochen gemahlene Eierschalen oder auch Knochenmehl füttern.
Bei erwachsenen Hunden ist es kein Problem, wenn man die verschiedenen Futterbestandteile über die Woche hinweg aufteilt. Wir füttern z.B. immer Innereien mit Knochen zusammen, um den Kot durch die Innereien etwas weicher zu machen. Man muss also nicht jeden Tag die Menge genau auswiegen sondern man kann auch ganz einfach über die Woche verteilt ausgewogen füttern.
Zum Weiterlesen empfehlen wir euch: http://www.prey-model-raw.de/index.html. Leider gibt es auf deutsch noch nicht so viele informative Seiten. Diese Seite ist jedoch sehr gut, weil sie die wichtigsten Punkte sehr gut zusammenfasst. :)



Ihr Lieben, vielen Dank für das informative Interview und eure wertvolle Zeit. 

Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg bei der Prey Raw-Fütterung und hoffen auf viele spannende Geschichten auf eurem Blog.

Im Hintergrund höre ich schon Milo motzen, der jetzt auch gerne nur eine Portion Prey, am liebsten Raw hätte...
Wie siehts bei euch aus, würde euch Fleisch mit Fleisch reichen?
Oder braucht ihr eure tägliche Portion Obst&Gemüse?

Gepunktete Grüße
mit Herzpunkt 

7 Kommentare:

  1. Danke für den sehr informativen Beitrag. Finde ich klasse erklärt und super wenn damit Unverträglichkeiten und Krankheit verschwinden. Aaron würde allerdings liebend gerne weiterhin Gemüse und Obst fressen. Ihr glaubt es nicht wieder Hund sabbern kann wenn es Karotte, Apfel, Banane oder Gurke gibt. :-) Aaron verträgt sein Trofu sehr gut. Es beinhaltet allerdings auch 70 % Fleisch und ist Getreidefrei. Bisher hatte er keine Unverträglichkeiten. Wenn ich allerdings auf Rohfütterung umstellen würde (evtl. wenn ich müsste) wäre das Prey die Variante die ich dann umsetzen wollen würde.
    liebe Grüße
    Roveena und Aaron

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    1. Danke für deinen Kommentar, wir freuen uns sehr, dass Ann-Christin uns an ihren Erfahrungen teilhaben lassen hat. Auch wir finden Prey sehr attraktiv, allerdings mit einem Dalmatiner (wegen der Urinsteine) nicht umsetzbar. Ein gutes Trockenfutter ist allerdings auch Gold wert!

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  2. Sehr interessant, denn Socke hat auch Giardien gehabt. Ich hoffe, wir bekommen sie so weg, denn bei Ihrer Erkrankung ist die hier beschriebene alternative Fütterungsform keine gute Alternative….

    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

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    1. Das hoffen wir auch und drücken euch für euren Weg die Daumen!

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  3. Das ist ja interessant. Ein Beutetier nachbauen... die Idee leuchtet mir irgendwie ein.
    Liebe Grüße
    Lotta

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  4. Finde ich gut, aber meine Hündin frisst keine rohen Innereien und auch nur rohe Hühnerbeine. Alles andere an Rohfleisch frisst sie nicht. Es hat also schon nicht mit BARF geklappt.

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    1. Hast du es mal probiert, das Fleisch zu überbrühen? Das macht es manchmal für Hunde attraktiver. Gestückelt frisst Milo die Innereien auch nur sehr ungern, deshalb haben wir das meiste an Innereien gewolft.

      Gepunktete Grüße an euch!

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